Lehrer und Themen des 22. Internationalen Push Hands Treffens

 Raum 1Raum 2Raum 3
Mittwoch,
22.02.2023
Birgit GolzeNiki DeistlerRonja Jantje Hinze
Donnerstag,
23.02.2023
Birgit GolzeNiki DeistlerRonja Jantje Hinze
Freitag,
24.02.2023
Birgit GolzeNiki DeistlerMassimiliano Biondi
Samstag,
25.02.2023
Birgit GolzeNiki Deistler Massimiliano Biondi
Sonntag,
26.02.2023
Nils KlugNiki DeistlerMassimiliano Biondi

Birgit Golze

Birgit Golze praktiziert seit über zwanzig Jahren Tai Ji Quan und unterrichtet seit dreizehn Jahren in ihrer Heimatstadt Dassel Tai Chi und Partnerarbeit. Ihre Leidenschaft für das Push Hands hat sie während ihrer Lehrerausbildung bei Meister Nils Klug entdeckt. Seitdem ist ihr (Form)unterricht sehr durch Partnerarbeit geprägt. Das Push Hands hat sie zu nationalen und internationalen Lehrern im In- und Ausland geführt – und auch Treffen in ganz Europa hat sie schon besucht. Bei Wettkämpfen, die Sie immer mit einem Treppchenplatz beendet hat, sammelte Birgit viele Erfahrungen.

Nicht zuletzt hat Birgit als langjähriges Mitglied des Organisationsteams des Internationalen Push Hands Treffens Hannover über die Jahre wohl schon ziemlich „alles gesehen“ – und sie freut sich darauf, ihre Erfahrungen an euch weiter zu geben.

Nils Klug

Nils Klug

Nils Klug unterrichtet seit 1991 Tai Chi Chuan in Hannover.

Seine erste Schule eröffnete 1993. Als die Räumlichkeiten schnell zu klein wurden, entschloss sich Nils, dem Stadtteil Linden treu zu bleiben. Er baute seine neue Schule im Rahmen eines Projekts für ökologische Nachnutzung und Erhaltung der ehemaligen Bettfedernfabrik Werner Ehlers in eine der nun teilweise denkmalgeschützten Hallen hinein.

Seit 1996 befindet sich das Tai Chi-Studio somit auf dem Ökologischen Gewerbehof Linden in guter Nachbarschaft zum soziokulturellen Zentrum FAUST e.V.

Ausbildung und fachliche Impulse

Nils Klug absolvierte seine Ausbildung bei William C. C. Chen in New York und unterrichtet selbst seit 30 Jahren in seiner eigenen Schule. William Chi Cheng Chen und Dr. Tao Ping Siang (Taiwan, †2006), der als Nils‘ zweiter Lehrer einen wesentlichen Einfluss auf sein Tai Chi hatte, waren beide Schüler von Professor Cheng Man-Ching.

Weitere Impulse erhält Nils durch den Austausch mit Kolleg:innen aus den chinesischen Künsten und natürlich durch seine Schüler:innen.

Ehrenamtliches Engagement für die chinesischen Künste

Nils war bis zum Mai 2014 aktives Mitglied im „Netzwerk Taijiquan und Qi Gong e. V.“ und von 2007 bis 2013 Präsident der „Taijiquan and Qigong Federation for Europe“ (TCFE), dem europäischen Dachverband für Taiji und Qigong. Von 2014 bis 2018 war er zudem 2. Vorsitzender des DDQT (Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan e. V.).

Nils’ Engagement gilt dem internationalen Austausch sowie der fachlichen Fortbildung und Kommunikation über Stilgrenzen hinweg. In diesem Geiste organisierte er 1998 das 4. Bundesweite Qigong und Taijiquan-Forum für das Taijiquan und Qigong Netzwerk Deutschland e.V. sowie das internationale Cheng Man Ching Forum 2004 in Hannover. Seit 2001 veranstalten er und sein Team das Internationale Push Hands Treffen in Hannover. Das bilinguale Indoor-Meeting findet jährlich rund um das Tai Chi-Studio in Hannover-Linden statt.

Nils Klug hat über die Jahre selbst bei zahlreichen Tai Chi Treffen im In-und Ausland unterrichtet und hat eine große Anzahl an Gastdozenten aus vielen Ländern der Welt eingeladen.

Neben weiteren Online-Aktivitäten hat Nils auch ein zweisprachiges Internetportal für Tai Chi Chuan und Qigong aufgebaut, welches er seit Jahren ehrenamtlich in seiner freien Zeit betreibt.

Durchgehender Anfänger:innen-Workshop

*Unser zweisprachiger Workshop für Neulinge ist als durchgehender Workshop mit abgestimmten Themen konzipiert. Er wird von Birgit Golze (Mi-Fr) und Nils Klug (Sa+So) geleitet.

Mittwoch – Freitag (Birgit Golze)
Zu Anfang ein Versprechen: Bei einer Partnerübung wirst du nie allein sein! Damit die Kommunikation zu zweit gelingen kann, ist die Kontaktaufnahme zum Gegenüber der erste Schritt. Fühlen wir uns dabei sicher und wohl, werden wir locker genug, sodass wir Bewegungen des:der Partner:in genauer wahrnehmen können – wir hören, was gesendet wird. Erste Erfahrungen zu sammeln im immer freier werdenden Spiel mit Frage und Antwort ist das Ziel der ersten drei Tage des Workshops.

Mittwoch – Kontakt aufnehmen
In diesem Workshop wollen wir als Grundlage unserer Kommunikation üben zu hören, zu fühlen und zu begleiten.
Mit wenigen, aber intensiven Übungen wollen wir uns langsam ans Pushen herantasten und lernen unsere:n Partner:in im freien Pushen wahr zu nehmen. Durch diesen sanften Anfang ist der Workshop auch für alle geeignet, die einmal nicht gleich wild drauf los pushen wollen.

Donnerstag – Bewegungen wahrnehmen
Am zweiten Tag steht die bewegte Kommunikation zwischen den Partnern im Vordergrund: Was sagt mir mein Partner? – und: Was sage ich ihm*ihr? Wie geht der Fluss des Gesprächs zwischen beiden Personen hin und her? Hier probieren wir schon mal ein wenig aus, was wir im freien Pushen am Nachmittag üben können.

Freitag – Spielen
Der dritte Tag steht ganz im Zeichen des Spielens zwischen zwei Partner:innen. Im Rahmen von Übungen, die uns Sicherheit geben, arbeiten wir daran, ein guter Partner zu sein, aber auch die Aktionen unseres Gegenüber zu (er)fühlen. Wir lernen neue Vokabeln, indem wir unseren Erfahrungshorizont erweitern und mit langsamen und schnellen, kleinen und ausladenden Bewegungen unseres Gegenüber umgehen lernen. Dies führt uns zu einer immer freier werdenden Kommunikation.

Sonnabend / Sonntag (Nils Klug)
Damit aus einem begonnenen Gespräch eine schöne Geschichte wird, sind auf beiden Seiten Flexibilität und Kreativität gefragt. Der vierte Tag des Workshops steht deshalb im Lichte von Ruhe und Besonnenheit – denn aus der Ruhe entwickelt sich die flexible Haltung, wenn eine ungewöhnliche Idee auf uns zukommt. An Tag 5 lernen wir, wie wir auch in einer solchen Situation noch einen draufzusetzen. Das Gespräch soll schließlich für beide Seiten eine interessante Erfahrung sein.

Sonnabend – Flexibel reagieren
Die wortlose Kommunikation im freien Push Hands ist ungebunden und spontan. Obwohl man sein Gegenüber mit der Zeit vielleicht kennen lernt, ahnt man oft nicht, was als Nächstes auf einen zukommen wird. Besser ist es also, sich nicht zu früh auf eine bestimmte Reaktion fest zu legen.
Heute lernen wir die Grundlagen für eine Flexibilität, die es uns erlaubt, gelassen abzuwarten und die Dinge sich entwickeln zu lassen, ohne unsere Grundhaltung im Gespräch zu verlieren: Wir sagen heute “JA!” zu allem, was auf uns zukommt.

Sonntag – Den Geprächsfaden weiter spinnen
Niemand hat auf alles eine Antwort. – Oder doch? Damit aus einem Satz eine Geschichte wird, muss die Idee fortgeführt werden.
Im Improvisationstheater sagt man deshalb nie “Nein” zu einer Entwicklungsidee, sondern “ja, ABER” oder besser noch “ja, UND”.

Ja zu sagen, ohne einzuknicken haben wir gestern gelernt. – Eigene Ideen einzubringen ist das Thema unseres letzten Workshoptages. Und natürlich zeigt euch Nils ein paar einfache Kniffe für den Fall, dass die Ideen mitten im Gespräch ausgehen…

Ronja Jantje Hinze

Ronja Jantje Hintze

Tischlerin, Ergotherapeutin, Lehrerin für Taijiquan und Qigong. Tätig als Körpertherapeutin in einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie

(Tai Chi) Life

1999 zog es mich als Wandergesellin nach Asien. Eine Knieverletzung sollte dann meinen ursprünglichen Lebensentwurf verändern. 2005 noch rekonvaleszent, landete ich bei Angela Menzel in der Tai Chi Schule Göttingen. Anfangs lernte ich Taijiquan.
Bereits 2007 hatte es mich so gepackt, dass ich meine Ausbildung zur Taiji Lehrerin begann. Taijiquan, Baguazhang, Tongbeiquan, Xingyiquan und Qigong als Lernende und Lehrende prägen seither mich und meinen beruflichen Werdegang. Einige Trainingsreisen führten mich nach China, vorrangig zur Familie Sha nach Kunming.

Des Weiteren absolvierte ich eine Qigong Ausbildung bei Ramona Heister, deren Laoshan Qigong sowie die Therapieansätze des Laoshan Zentrums, eine tolle Bereicherung und Ergänzung zum Sha Wushu darstellen.

Workshop: Pushhands mit „Verstärker“

Wir entwickeln auf möglichst spielerische Art und Weise gute Grundvoraussetzungen zum Pushen. D.h.: Auseinandersetzung mit der eigenen Stabilität und Beweglichkeit, mit Bewegungsrichtung, -effekt und Wirkkräften. Als „Verstärker“ kommen Gegenstände wie Stäbe, Seile und Gewichte zum Einsatz. Ein weiterer, aufbauender Aspekt ist die Wahrnehmung des Gegenübers und damit das „Ting jing“, das „lauschende Fühlen“. Das Wechselspiel von Yin und Yang-Qualitäten erfährt Klärung und ermöglicht im Pushen einen kraftvollen und zugleich zarten Bewegungsfluss.

Wir entwickeln, auf möglichst spielerische Art und Weise, gute Grundvoraussetzungen zum Pushen. D.h.: Auseinandersetzung mit der eigenen Stabilität und Beweglichkeit, mit Bewegungsrichtung, -effekt und Wirkkräften. Als „Verstärker“ kommen Gegenstände wie Stäbe, Seile und Gewichte zum Einsatz. Ein weiterer, aufbauender Aspekt ist die Wahrnehmung des Gegenübers und damit das „Ting jing“, das „lauschende Fühlen“. Das Wechselspiel von Yin und Yangqualitäten erfährt Klärung und ermöglicht im Pushen einen kraftvollen und zugleich zarten Bewegungsfluß.

Niki Deistler

Niki Deistler

Studiert verschiedene fernöstliche Kampfkünste seit der Jugend. Seine Schwerpunkte sind das Taijiquan und Taiji Tanglangquan (Gottesanbeterinnen Stil). Seine Hauptlehrer sind die Meister James Lau Kung King (direkter Schüler von GM Huang Xingxian), Zhou Zhendong, (Linienhalter im Taiji Tanglang in der 9. Generation) und Wang Lian Yu (Taijiquan im Yang Stil).
Niki Deistler gewann einige Goldmedaillen bei internationalen Wushu Meisterschaften in China und führte auch einige seiner Schüler zu erfolgreichen Teilnahmen bei den österreichischen Wushu Meisterschaften.
2006 gründete er gemeinsam mit seiner Frau,Yonghui D.-Yi, den Verein – TAIJIARTS – zur Förderung der chinesischen Kampfkunst und Philosophie. Gemeinsam verbrachten sie regelmäßig viel Zeit in China mit ihren Lehrern.
Niki Deistler unterrichtet vollzeit in Österreich. Er ist Lehrtrainer der IQTÖ (Interessensvertretung der österreichischen Qigong, Yiquan und Taijiquanlehrer), sowie Referent für Qigong an der Donau Uni Krems. Darüber hinaus ist er im Vorstand vom Shambhala – Zentrum für ganzheitliche Gesundheitsbildung und persönliche Entfaltung (ehem. Tai Chi Verein Shambhala).
Gemeinsam mit Yonghui D.-Yi leitet Niki verschiedene Taiji, Kungfu und Qigong intensiv – und Ausbildungsgruppen.

Das kreative Verbinden unterschiedlicher Stilrichtungen im Pushing Hands

Drei Stile, drei Konzepte, drei Methoden

Was haben scheinbar so verschiedene Kampfkünste, wie Taijiquan, Baihequan (Weisser Kranich Faust) und Tanglangquan (Gottesanbeterin Faust) miteinander zu tun? – Wenig, könnte man meinen. Eine Gemeinsamkeit ist allerdings, dass alle drei Richtungen eine Form von Tui Shou (Pushing Hands), als Trainingstool benutzen.
Viele unter uns praktizieren einen Stil, manche beschäftigen sich auch mit mehreren Richtungen, oder haben zumindest da und dort in eine andere Kunst hinein geschnuppert. Das kann sehr bereichernd sein, aber manchmal ist man auch schnell damit überfordert und verstrickt sich in scheinbare Widersprüche.
In diesem Workshop erfährst du anhand von drei Beispielen, wie du verschiedene Stile durch Pushing Hands als Brücke sinnvoll und gewinnbringend in „deinen Stil“ integrieren kannst. Dazu werden wir grundlegende Prinzipien dieser drei Künste analysieren und zweckmäßig verwenden. Mit diesem neuen Verständnis kommen wir dann in die Lage eigenständig und auf kreative Weise neue Wege zu gehen.
Was kannst du aus diesem Workshop mit nach Hause nehmen?

  • Drei solo Grundübungen, jeweils eine aus dem Taijiquan, Baihequan und dem Taiji Tanglangquan
  • Drei Pushing Hands Methoden
  • Drei grundlegende Konzepte
  • Endlose Variationsmöglichkeiten, Ideen und Inspirationen

Massimiliano Biondi

Tai Chi Ausbildung
Massimiliano Biondi ist einer der heutigen führenden Experten des Cheng Man Ching Stils des Tai Chi Chuan in Europa. Er hat seit 1995 fortlaufend Tai Chi Chuan gelernt und praktiziert und unterrichtet selbst seit 1999, nachdem er von Meister Tiziano Grandi mit dem Cheng Man Ching Stil bekannt gemacht wurde.

Massimiliano Biondi

Massimiliano ist ein Schüler von Großmeister Chu Hong Ping und Meister Wang Chi Shih aus Taiwan. Bei Letzterem hat er alle Grundlagen des Cheng Man Ching Tai Chi Chuan und darüber hinaus auch die traditionelle 2-Personen-Form des Yang-Stil San Shou lernen können. Massimiliano ist auch ein Schüler von Ken van Sickle, New York, in Bezug auf das Lernen und Üben des Tai Chi Schwerts.

Mit den Jahren hat Massimiliano sich in verschiedenen Aspekten der Kunst spezialisiert, und sich mit anderen international anerkannten Tai Chi-Meistern – Chen Hsiu Yao (Rosa Chen), William Nelson, Hsu Yee Chung, Benjamin Lo, Gianfranco Pace, Lau K. King, Lin Mu Huo, William C. C. Chen, Mario Napoli – und anderen großartigen Experten wie Luis Molera, Lenzie William, Nils Klug, Shen Yan Sheng, und Zhuang Kaijun getroffen, mit ihnen studiert und sich ausgetauscht.

Unter diesen waren für sein Training sehr wichtig die Lehren von Master Chen Hsiu Yao (Rosa Chen) für Qigong und Master William Nelson für Tui Shou und die schnelle Form des Yang-Stils (Kuai Tai Chi). Die Studienerfahrungen mit den Meistern Gianfranco Pace und Mario Napoli waren ebenso besonders erhellend.

Als Leitender Schuldirektor des Cheng Man Ching Tai Chi Chuan Stils, anerkannt von der Chinesischen Kampfkunst Sektion MSP Italien und der PWKA Vereinigung für Kultursport, ist es Meister Biondi’s Anliegen die PRAXIS in allen ihren Formen und Facetten zu entwickeln.

Unterricht
Massimiliano ist ein Verfechter des fortlaufenden Übens, was auch sehr intensiv werden kann – und immer Training und Conditioning umfassen muss – und auch des Studiums der feineren Aspekte des Tai Chi Chuan als hauptsächliches Mittel des Wachsens.
Sein Unterricht ist sehr engagiert, varianten- und inhaltsreich, konzipiert damit die Lernenden die qualitative Arbeit leisten, die zu immer höheren Fertigkeitsleveln führt. Über die Jahre hat Massimiliano zahlreiche Veranstaltungen organisiert und besucht, darunter Seminare, Konferenzen, Treffen und Zusammenkünfte, sowohl in Italien als auch im Ausland.

Thema

Auf dem 22. Internationalen Push Hands Treffen wird Massimiliano eine Workshop-Reihe geben unter dem Oberthema:

Tui Shou: Grundlegende und weiterführende Anleitungen und Techniken.

Hier finden Sie eine Auflistung aller Lehrer des Internationalem Push Hands Treffens und anderer Veranstaltungen des Tai Chi Studios Hannover.